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Für immer schrek die gescbichte

Shrek ist von der Familienidylle und dem familiären Einerlei angenervt. Am Geburtstag seiner Kinder platzt ihm der Kragen, er streitet sich mit Fiona und rennt wütend davon. Rumpelstilzchen (Walt Dohrn) nutzt die Situation aus und verführt Shrek für einen Tag sein altes Ogerleben zurückzubekommen, doch natürlich hat die Sache einen Haken und Shrek sieht sich einer Welt gegenüber in der er nie existiert hat…

Das Gute an Shrek 4 ist, dass er nicht Shrek 3 ist. Dreamworks hatte es mit dem lieblos heruntergerenderten dritten Teil ja schon sehr effektiv geschafft all die positiven Gefühle die die ersten beiden Abenteuer des grünen Oger begleiteten auf Null zu fahren. Das hilft diesem im Grunde reichlich überflüssigen vierten Teil, denn er ist deutlich besser und geht als anspruchslose Sommerunterhaltung ziemlich in Ordnung.

Natürlich kaschieren die Macher ihre Einfallslosigkeit in Bezug auf die Charaktere, ihr Potential und ihre Entwicklung eher schlecht als recht, wenn sie mal eben den Reset-Button drücken und Shrek wie weiland Jimmy Stewart durch eine Welt irren lassen, in der nichts aus den vorangegangenen Teilen passiert ist. Ein Far Far Away, in dem Shrek, Puss und Donkey sich nicht kennen, Drachen böse sind und Fiona sich aus eigener Kraft aus ihrem Verließ befreien musste.

Diesen erzählerischen Offenbarungseid kaschieren die Macher (von denen keiner an Teil 1 und 2 beteiligt war) nicht ungeschickt mit einem gelungene Bösewicht namens Rumpelstilzchen, der es schafft tatsächlich eine neue Variante des Schurken zu geben, einer der verschlagener und bösartiger ist als Lord Farquaa oder die Fairy Godmother. Der vom Temp-Sprecher zur Hauptrolle beförderte Walt Dohrn ist eine echte Entdeckung und überzeugt ebenso wie Mark Walton, der Storyboard Artist dessen Temp-Stimme für den Hamster Rhino in Bolt ebenfalls so gelungen war, dass die Macher sich entschlossen ihn auch für den endgültigen Film zu verwenden. Dorhn spricht Rumpelstizchen mit bösartiger Intelligenz und satanischer Freude, die durch die Animation in ihren besten Momenten genial unterstrichen wird. Er ist, genau wie Antonio Banderas als verfetteter Kater, eines der Highlights des Films. Was man über Mike Meyers nicht sagen kann, der die Rolle scheinbar im Halbschlaf durchtelefoniert hat und zwischendurch – wie auch in Teil 3 – schonmal aus dem Dialekt rutscht.

Generell sind es die Miniaturen, die Gags, der Slapstick der am ehesten funktioniert. Hier kennt sich Dreamworks aus, hier hat der Film seine Stärken. Ob im Kampf gegen Hexen, schiefgesungenen Freundschaftsbekundungen, nervige Kinder die Shrek auffordern zu brüllen oder ungelenken Momenten der Annäherung zwischen den Hauptfiguren. Es tut gut sie mal ausserhalb ihrer gewohnten Rollen zu sehen, es macht Spaß eine Horde weiterer Oger zu entdecken die vielleicht alleine für sich genommen einen spannenden Film ergeben hätten. Shrek 4 bringt einige Lacher und wirkt weniger episodenhaft, weniger als Stückwerk als der unglückseelige dritte Teil. Die Mission ist klar: Shrek muss Fionas Liebe neu erringen um Rumpelstilzchen zu besiegen.

Was dem Film wie dem direkten Vorgänger fehlt, ist jedes Gefühl echter Originalität und Leidenschaft. An keiner Stelle wird spürbar, das irgendjemand der Beteiligten tatsächlich das dringende Bedürfnis hatte eben diese Geschichte zu erzählen. Ein vierter Teil musste gedreht werden, also krempelte Dreamworks die Arme hoch und lieferte zumindest recht solides Handwerk ab. Nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.

Die Frische die den ersten Teil zu einem so liebenswerten und im Ansatz sogar subversiv-witzigen Erlebnis (wenn auch mit einem etwas feigen Ende) machte ist lange verflogen, da rettet auch das 3D mal wieder nichts. Im besten Fall kann man sagen, dass es nicht stört (bis auf 1-2 Sequenzen die offensichtlich nur eingebaut wurden, damit die Zuschauer überhaupt merken, dass sie einen 3D-Film sehen), eine neue Dimension tut sich mal wieder nicht auf, aber ich bin ja mittlerweile froh, wenn es mich nicht beständig aus der Handlung reißt. Das macht das 3D in Shrek 4 eindeutig nicht, es ist halt einfach da. Wie das meiste im Film.

Animationstechnisch scheint bei Dreamworks seit ca 6 Jahren nichts mehr passiert zu sein. Überraschen andere Animationsstudios immer wieder mal mit kleinen Verbesserungen und Experimenten steht die Zeit in Far Far Away irgendwie still, ja läuft vielleicht sogar rückwärts. Die Mimik von Shrek, Donkey und Co gleicht bis aufs Haar den Vorgängern – während Hintergründe und Details an vielen Stellen sogar reduzierter wirken. Wie schon in Teil 3 hatte ich den Eindruck, das eher gespart wurde wenn es um die Sets geht, das in Shrek 2 noch deutlich mehr Nuancen und Details zu sehen waren, die Beleuchtung ausgefeilter und stimmungsvoller wirkte.

Shrek 4 ist an jeder Stelle braver Dienst noch Vorschrift. Ganz hübsch, ganz witzig und doch wie Zuckerwatte die sich im Hirn schon auflöst, wenn die Zuschauer das Kino verlassen. Es wäre müssig den ewigwährenden Vergleich mit Pixar zu bemühen, wenn Shrek gegenüber den eigenen Vorgängern schon derartig verblasst. Wenn die ureigenen Stärken die Teil 1 und 2 funktionieren ließen mittlerweile zum Abziehbild verkommen sind. Das macht sich in der routinierten Animation bemerkbar, dem ewigen recyceln von irgendwann mal lustigen Gags (was nicht von ungefähr an einen abgewrackten Komiker erinnert, der wieder und wieder die Erfolgswitze von früher zum Besten gibt), genauso wie die uninspirierte Musikauswahl. Wo Eels “Beautiful Freak”, das hübsch alberne “Living la Vida Loca”, das “I need a Hero” der Fairy Godmother und selbst das im Grunde verbotene Halleluja effekt- und stimmungsvoll zum Film beitrugen und die jeweilige Szene unterstützten oder für die nötige Partystimmung am Ende sorgten, sind die Songs schon seit Teil 3 lustlos und ohne Gespür über die Handlung verstreut, weil die Marketingabteilung sagt “Zu Shrek gehören Popsongs, macht mal welche rein.” Keiner der Songs wirkt hier wirklich als integraler Bestandteil des Films der die Handlung unterstützt. Selbst gute Nummern sind lustlos arrangiert und verpuffen dort wirkungslos, wo sie eigentlich den Nerv der Zuschauer treffen müssten. Ob Beastie Boys-Nummer oder Bob Marley, es reicht hier nur noch für Fleisspunkte ohne echte Kraft. Positiv fällt auf, dass der Overkill an Popkulturereferenzen wieder etwas zurückgefahren und eher der Handlung unterstellt wurde – kein Justin Timberlake, kein Hogwarts, keine zehnte Anspielung auf Mission Impossible.

Wenn am Ende das inkonsequente Happy End dräut und das Familienidyll wieder herstellt (ohne das der Grundkonflikt von Ehefrust und Midlife-Crisis wirklich gelöst wurde), versuchen die Macher mit dem deutlichen THE END und einem Abspann der nochmal alle 4 Teile revuepassieren lässt ein Gefühl des Abschluss zu erzeugen, der sich leider nicht so recht einstellen mag. Denn Teil 4 ist leider kein sich natürlich entwickelnder, ja quasi zwingender Abschluss einer Reihe, sondern letztlich doch nur ein braves Sequel das tapfer versucht aus im Grunde ausgelutschtem Material noch etwas ansehbares herauszupressen.

Das gelingt auch, lässt aber dennoch mit dem Gefühl zurück, das jetzt aber wirklich auch mal gut ist.
Aller guten Dinge sind zwei. Hoffen wir, dass der Oger jetzt wirklich in Frieden seinen Ruhestand genießen kann.

 
 
   
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